Brandschutz in Altenheimen

Jährlich sterben bis zu 20 Bewohner, 150 weitere werden verletzt bei den rund 50 Bränden pro Jahr. Offenes Feuer, defekte Elektrogeräte und einschlafende Raucher sind häufige Ursachen für einen Brand. Deswegen besteht in einem Altenheim besondere Anforderungen an den Brandschutz.

Brandschutzbeauftragte und Feuerwehren unterweisen das Pflegepersonal und informieren die Bewohner über das richtige Verhalten im Brandfall. Doch zu enge Fluchtwege und zu schmale Türen in alten Altenheimen erschweren im Ernstfall die Evakuierung und erfordern alternative Rettungskonzepte.

Die Brände in Alten- und Pflegeheimen entstehen meist in den Zimmern der Bewohner. Dort schlafen die Senioren im Sessel oder Bett ein, während die Zigarette noch brennt. Brennbare Behälter werden als Aschenbecher missbraucht, brennende Streichhölzer landen im Papierkorb. Kerzen werden vergessen oder fallen um.

Zudem zeigen gerade ältere Altenheime im Brandschutz deutliche Mängel. Brandschutztüren werden zur Belüftung mit einem Keil offengehalten. Selbst Zimmertüren stehen zum Teil nachts offen, um mögliche Probleme des Bewohners besser mitzubekommen. Kommt es jedoch zu einem Brand, stehen dem Rauch im wahrsten Sinne des Wortes alle Türen offen. Brandmelder sucht man zum Teil in den Zimmern vergebens.

Doch nicht nur Nachlässigkeit und Unachtsamkeit können zu Gefahrenquellen führen. Auch der bauliche Zustand der Altenheime lässt oftmals zu wünschen übrig.

Die meisten Brände in Altenheimen finden zudem in den Abendstunden und nachts statt, in Zeiten also, in denen nur eine reduzierte Anzahl an Pflegekräften vor Ort ist. Die notwendigen Evakuierungsmaßnahmen bei einem Altenheimbrand müssen also durch eine entsprechend hohe Feuerwehrpräsenz gewährleistet werden.

Damit das Pflegepersonal jedoch sowohl in der Brandverhütung als auch bei den Evakuierungsmaßnahmen möglichst gut unterstützen kann, ist es wichtig, entsprechende Schulungen anzubieten und durchzuführen.

Gerade die Rettung der hilfsbedürftigen Bewohner kostet viel Zeit, so dass jeder Handgriff sitzen muss, um die Evakuierung so schnell wie möglich durchführen zu können. Dazu gehören unter anderem:

  • das Vorhalten von Hilfsmitteln zur Evakuierung wie Rollstühle, Tragetücher und Tragen
  • das dauerhafte Freihalten der Rettungswege
  • die Festlegung von Sammelplätzen
  • die Definition von Alarmierungswegen, um ausreichend viel Personal in kurzer Zeit benachrichtigen zu können
  • Übungen mit Personal und Bewohner
  • die vorbeugende Suche nach einer provisorischen Unterbringungsstätte für die erste Zeit nach dem Brand

Bei der Brandschutzunterweisung dürfen die Bewohner selbst nicht vergessen werden. Kurze, aber regelmäßige Informationsveranstaltungen über das richtige Verhalten im Brandfall und zur Vermeidung von Bränden sind mehr als sinnvoll.

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