Schimmelbildung im Wohnraum

Für eine bestmögliche Wohnqualität und ein gesundes Wohnen, ist eine optimale Luftfeuchtigkeit sowie eine gute Luftqualität Grundvoraussetzung. Oftmals sieht die Realität jedoch anders aus. Beispielsweise dringen flüchtige organische Verbindungen aus Möbeln, Baumaterialien und anderen Einrichtungsgegenständen heraus und belasten die Innenluft. Zusätzlich kann diese Belastung mitunter durch Ausdünstungen und Spuren von Schimmelpilzen verstärkt werden.

Eine derartige Belastung, insbesondere durch Lösemittel, Weichmacher oder Formaldehyd sowie durch Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen können folglich auch Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Beispielsweise können neben einer Geruchsbelästigung auch Allergien oder Erkrankungen der Atemwege und Lunge hervorgerufen werden.

Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie bestimmte Aspekte beachten, um den Schimmelpilzen eine möglichst unattraktive Umgebung zu bieten. Denn oftmals erreichen einfache Maßnahmen aus, um ein möglichst ungünstiges Milieu für Schimmelpilze zu schaffen.

 

Wie kann Schimmel in der Wohnung entstehen und welche Maßnahmen sind notwendig, um die Schimmelbildung zu verhindern?

In der Natur übernehmen Schimmelpilze die Aufgabe, abgestorbene Organismen zu zersetzen und übernehmen somit eine wichtige Aufgabe im ökologischen Stoffkreislauf. Durch den Abbau von organischen Stoffen werden beispielsweise Kohlenstoffdioxid und Wasser wieder zur Verfügung gestellt.

Grundsätzlich ist eine geringe Konzentration von Schimmelsporen permanent in der Außenluft vorhanden. Somit dringt diese auch durch geöffnete Fenster und Türen in den Wohnraum ein. Ein Schimmelwachstum in Innenräumen führt seinerseits zu einer erhöhten Konzentration von Schimmelsporen sowie der zugehörigen Stoffwechselprodukte in der Innenluft.

 

Voraussetzungen für Schimmelwachstum

Damit Schimmel in Innenräumen beziehungsweise im Allgemeinen wachsen kann, müssen die nachfolgenden Kriterien erfüllt sein:

  1. geeigneter Untergrund
  2. ausreichend Feuchtigkeit
  3. passende Raumtemperatur
  4. angemessener pH-Wert
  5. Sauerstoff

Schimmelpilze wachsen auf organischen Materialien und müssen genügend Feuchtigkeit (ungefähr mindestens 80 % Oberflächenfeuchtigkeit) zur Verfügung haben. Je nach Art des Schimmelpilzes sind unterschiedliche Raumtemperaturen ausreichen. Hinsichtlich des Sauerstoffgehaltes ist die normale Umgebungsluft mehr als ausreichend. Somit bilden beispielsweise organische Materialien wie eine Raufasertapete bei einer ausreichenden Feuchtigkeitszufuhr eine ideale Wachstumsgrundlage für Schimmelpilze.

Schimmel Wohnraum

Wodurch kann ein geeignetes Milieu für Schimmelpilze geschaffen werden?

Feuchte Wände oder Decken sollten nicht der Normalfall sein. Wenn bestimmte Bereiche des Hauses eine erhöhte Feuchtigkeit aufweisen, liegt meist ein Baumangel vor. Aber auch falsche Nutzungsgewohnheiten wie eine zu geringe Lüftung, eine falsche Lüftung oder auch eine hohe Dampfentwicklung wie beispielsweise in Küchen oder Bädern können zu erhöhten Feuchtigkeitswerten an Wänden und Decken führen.

Da sich beispielsweise beim Kochen oder Duschen der entstehende Wasserdampf an kühleren Oberflächen Decken und Wänden niederschlägt, muss darauf geachtet werden, dass diese Feuchtigkeit auch im Anschluss oder beispielsweise während des Kochens mittels Dunstabzugshaube aus dem Wohnraum heraus transportiert wird.

 

Wärmebrücken und feuchtes Mauerwerk als Auslöser für Schimmelpilze

insbesondere ungedämmte Außenwände und feuchtes Mauerwerk können eine Schimmelbildung in Innenräumen begünstigen. Dadurch, dass nasse oder ungedämmte Wände auskühlen wird auch schneller der sogenannte Taupunkt erreicht. Beim Taupunkt handelt es sich um die Temperatur, bei der eine Luftfeuchtigkeit von 100 % an der Oberfläche gegeben ist und somit die Luftfeuchtigkeit aus der Umgebungsluft kondensiert.

Die Problematik kann dabei beispielsweise durch eine eingeschränkte Luftzirkulation hinter Schränken verstärkt werden. Daher sollten Möbel möglichst nicht unmittelbar oder nur mit einem ausreichenden Abstand vor Außenwänden platziert werden. Auch Wärmebrücken (oftmals fälschlicherweise als Kältebrücken bezeichnet) können eine Schimmelbildung begünstigen. Derartige Wärmebrücken lassen sich beispielsweise aufgrund von geometrischen Gegebenheiten nicht immer vollständig vermeiden. Dies gilt auch für moderne, stark gedämmte Gebäude.

Hygrometer

Regelmäßiges Lüften und Kontrolle

Um die Bildung von Schimmelpilzen in Innenräumen zu vermindern, neben den baulichen Gegebenheiten auch das Verhalten der Nutzer von grundlegender Bedeutung. Hierbei wird billigerweise zur mehrmaligen Stoßlüftung am Tag geraten. Beispielsweise nach dem Aufstehen, beim heimkommen und vor dem Schlafengehen. Bei einem erhöhten Feuchtigkeitseintrag wie beispielsweise nach dem Baden oder Duschen und nach dem Kochen sollte zusätzlich ausreichend gelüftet werden.

Darüber hinaus kann Ihnen ein Hygrometer helfen, die aktuelle Raumluftfeuchtigkeit zu messen und im Bedarfsfall schnell durch das Öffnen des Fensters zu reagieren. Zeigt sich jedoch über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen, dass ein optimales Lüftungsverhalten nicht zum gewünschten Ergebnis führt, ist zu überprüfen, ob beispielsweise Baumängel vorliegen. Gerne stehen wir Ihnen beratend zur Verfügung und überprüfen sowohl die Bausubstanz als auch das Nutzerverhalten.

 

 

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