Wärmebrücken (Kältebrücken)

Als Wärmebrücke (oftmals fälschlicherweise als Kältebrücken bezeichnet) werden Bauteile bezeichnet, die Wärme rascher nach draußen transportieren, als die angrenzenden Elemente. Unterschieden wird grundsätzlich zwischen konstruktiven, geometrischen und materialbedingten Wärmebrücken.

Wärmebrücken treten bevorzugt an folgenden Orten auf

  • Rollladenkästen
  • Balkone
  • Ecken im Haus
  • Fensterstützen
  • Fensterrahmen
  • Heizkörpernischen Deckenanschlüsse
  • Vorspringende Stahlträger
  • Ungedämmte Stahlbetonbauelemente

Prinzipiell verbergen sich Wärmebrücken immer dort, wo im Kontrast zu den restlichen Bauteilen ein niedrigerer Wärmedurchgangswiderstand besteht.

Wärmebrücken und Schimmelbildung

Gibt es in einem Raum einen kälteren Wandbereich, also eine Wärmebrücke, verflüssigen sich dort bevorzugt die Wasseranteile der Luft. Die Wand ist an dieser Stelle demzufolge fortwährend etwas feucht. Landen darauf Schimmelsporen, finden sie ein geeignetes Milieu zum Wachsen vor. Jede Wärmebrücke neigt deshalb zu Schimmelbildung.

Schimmel aufgrund neuer Fenster

Wenn nur die Fenster ausgetauscht werden, aber die Außenwände so bleiben wie sie sind, entwickeln sich die Außenwände zu einer Wärmebrücke.

Schimmelbildung nach Fenstersanierung lässt sich mindern, wenn häufig gelüftet oder eine Lüftungsanlage installiert wird. Weitaus effektiver erweist sich jedoch bei der Fenstererneuerung die gleichzeitige Dämmung der Außenwände, damit keine Wärmebrücke entsteht.

Aufspüren von Wärmebrücken

Thermografieaufnahmen während der Heizperiode machen an einem Gebäude Wärmebrücken sichtbar, noch bevor Schimmel entsteht. Dazu ist eine Infrarot-Kamera nötig, die verschiedene Temperaturen mit unterschiedlichen Farben aufnimmt. Kältere Bereiche erscheinen blauer und warme in roter Farbe. Dazwischen gibt es noch eine Reihe von farblichen Nuancen.

Bildquelle: Lutz Weidner – Bauthermografie & Luftdichtheitsprüfung, CC BY-SA 3.0

Wärmebrücken – Schimmel vermeiden

Zum Ausmerzen von Schwachstellen wird generell zu einer umfänglichen Fassadendämmung geraten. Unnötige Wärmeverluste lassen sich ausschließen, wenn die wärmende Hülle überall möglichst gleich ist.

Schimmel durch Wärmebrücken

Weil eine Wärmebrücke schneller auskühlt und auftreffende schwüle Luft zum Kondensieren bringt, entsteht ein ständig nässender Bereich, auf dem sich leicht Schimmelpilze ansiedeln.

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