Bei einem Energiesparhaus handelt es sich um ein Haus oder Gebäude, dessen Energiebedarf insgesamt deutlich niedriger ist als bei vergleichbaren Gebäuden. In Summe verbraucht ein Energiesparhaus weniger Energie für Warmwasser, Heizung und den Betrieb elektrischer Geräte als Durchschnittsgebäude im gleichen Segment.
Arten von Energiesparhäusern:
- Passivhaus: Ein Passivhaus zeichnet sich als Energiesparhaus dadurch aus, dass es seine Energie passiv, also indirekt gewinnt. Die Wärme, die über das Jahr benötigt wird, erreicht es durch Sonneneinstrahlung, Körperwärme der Bewohner sowie den im Energiesparhaus vorhandenen technischen Geräten. Es ist so gedämmt, dass es nur eine Notheizung für ganz besonders kalte Tage benötigt, sonst benötigt es keine Heizung.
- Nullenergiehaus: Ein Nullenergiehaus ist ein Haus, das genauso viel Energie produziert, wie es verbraucht. Die Energie wird über eine Photovoltaik-Anlage gewonnen und in einem Speicher gelagert. Wird Energie zu einem späteren Zeitpunkt gebraucht, kann sie aus dem Lager zur Verfügung gestellt werden.
- Plusenergiehaus: Ein Plusenergiehaus bezeichnet ein Energiesparhaus, das wesentlich mehr Energie erzeugt als es verbraucht. Die überschüssige Energie kann gespeichert werden, um auch an sonnenschwachen Tagen oder Jahreszeiten davon zu zehren. Wird sogar so viel produziert, dass ein hoher Überschuss entsteht, kann die Energie ins lokale Netz eingespeist und entsprechend vergütet werden.
Vor- und Nachteile eines Energiesparhauses:
Vorteile:
- Weniger Betriebskosten durch Energieeinsparung
- Teilweise autonome Energieversorgung
- Haushalte sind unabhängig von immer knapper werdenden Ressourcen
- Höhere Verkaufschancen zu besseren Preisen, da sich gut gedämmte Häuser besser verkaufen lassen
- Besseres Wohnklima aufgrund von natürlichen Baumaterialien
- Energieeinspeisung ins lokale Stromnetz bringt zusätzlich Geld ein
- Bezuschussung durch die KfW
Nachteile:
- Hohe Initialkosten sowohl für einen Neubau als auch für die Aufrüstung eines Altbaus
- Um Schimmelbildung in den Innenräumen zu vermeiden ist eine Lüftungsanlage zwingend erforderlich
- Die Kosten für die Lüftungsanlage sind sehr hoch. Die Wartung, Instandhaltung und gegebenenfalls eine Neuanschaffung sind ebenfalls mit hohen Kosten verbunden
- Nicht sachgemäß ausgeführte Wärmetauscher können Legionellen fördern, die durch die Lüftungsanlage direkt in die Atemwege gelangen
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