Welchen Vorteil bieten die neuen Vorschriften und Regelungen der BauPVO im Vergleich zu den bereits vorhandenen Brandeigenschaften?

Die in der BauPVO enthaltenen Brandverhaltensklassen[1] beziehen sich auf das Brandverhalten von Kabeln und Leistungen. Die Betrachtung des Brandverhaltens erfolgt dabei unter Berücksichtigung des zeitlichen, dynamischen Brandablaufes.

Die Einstufung der Kabel und Leitungen erfolgt mittels realer Übungsszenarien und in Echtzeit. Hierdurch soll ein erhöhter Brandschutz gewährleistet werden. Zudem ermöglicht diese einheitliche europäische Regelung den Aufsichtsbehörden Leitungen und Kabel analog zu anderen Bauprodukten zu behandeln.

Die europäischen Brandschutzklassen werden Ihrerseits ein Bestandteil der Bauvorschriften der Mitgliedsstaaten. Jedoch muss berücksichtigt werden, dass eine individuelle nationale Einstufung und Umsetzung möglich sind. Somit müssen bei einem Bauvorhaben stets die landesspezifischen Besonderheiten beachtet werden.

Dennoch können die Brandverhaltensklassen als einheitlicher Bezugspunkt eingestuft werden und bieten daher auch eine Grundlage für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Dies ergibt sich auch aus dem Sachverhalt, dass das Leistungsniveau dieser Klassen allen europäischen Entscheidungsträgern verständlich ist.

Daher ist auch davon auszugehen, das sämtliche Anbieter von Kabeln und Leitungen in Europa Ihre Produkte an diesen Regelungen ausrichten. Die Anwendung dieser Regelungen ermöglicht aufgrund der strengen Kriterien auch die Verbesserung des Schutzes von Personen, Tieren und Sachwerten im Brandfall.

[1] Delegierte Verordnung 2016/364 der europäischen Kommission über die Klassifizierung des Brandverhaltens von Bauprodukten im Einklang mit der EU-Verordnung 305/2011 des Europaparlamentes und des Europarates (Tabelle Nr. 4: Brandverhaltensklassen von elektrischen Kabeln)

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