Grundlagen der Stadtentwicklung

Der Begriff der Stadtentwicklung umfasst dabei sowohl die räumliche als auch die historische und strukturelle Gesamtentwicklung einer Stadt. Im Weiteren bezieht sich dieser Begriff auf die Planung und Entwicklung einer Stadt und auch auf die Entwicklung eines bestimmten Quartiers.[1]

Somit handelt es sich bei der Stadtentwicklung nicht um eine zufällig verlaufende Entwicklung, sondern um eine aktive Planung und Veränderung des jeweiligen Stadtgebietes. Bei dieser Gesamtentwicklung werden auch gesellschaftliche, kulturelle, ökologische sowie wirtschaftliche Faktoren mit einbezogen. Es bedeutet, dass der Fokus nicht alleine auf die baulichen Aspekte gelegt wird. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine interdisziplinäre, zukunftsgerichtete und integrierte Herangehensweise, die durch den demographischen Wandel, die Globalisierung und weitere Faktoren beeinflusst wird.[2]

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland wurde insbesondere unter Berücksichtigung der Vielzahl von zerstörten Gebäuden ein Fokus auf die Urbanisierung gelegt. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung ergab sich für die Bevölkerung eine erhöhte Mobilität. Dadurch, dass die Bevölkerung zusätzlich auf eine deutlich bessere Infrastruktur in den 1960er Jahren zurückgreifen konnte, entwickelte sich insbesondere rund um Großstädte ein so genannter Speckgürtel. Zeitgleich wurde aber auch ein Fokus auf die Sanierung von Stadtteilen gelegt und beispielsweise kleinere Einfamilienhäuser durch Hochhäuser ersetzt.[3]

Seit den 1970er Jahren erfolgte auch eine weitere Verdichtung der sogenannten Speckgürtel, die durch eine zunehmende Verflechtung mit der Kernstadt begünstigt worden ist. Dies führte jedoch auch zu einer Zunahme der sogenannten Berufspendler. Aber auch die Anzahl der Einwohner, insbesondere von Städten, die sich in unmittelbarer Nähe von Großstädten befinden, stieg in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich an.[4]

Um eine Stadt besonders auch unter Berücksichtigung von demographischen Aspekten weiterzuentwickeln, ist es im Weiteren auch notwendig, zumindest in einem gewissen Umfang nachhaltige Aspekte in der Standortentwicklung zu berücksichtigen. Grundsätzlich muss bei der Stadtentwicklung darauf geachtet werden, dass geeignete Instrumente und Methoden wie beispielsweise die Nutzung von Trendanalysen, Bevölkerungsprognosen und ein Quartiersmanagement genutzt werden. Zeitgleich muss seitens der Stadtplaner ein Stadtentwicklungsplan aufgestellt werden, der in Verbindung mit dem Flächennutzungs- und dem Bebauungsplan sowie weiteren rechtlichen Vorgaben genutzt wird.[5]

 

[1] Vgl. Becker, E., Gualini, E., Runkel, C., Graf Strachwitz, R. (Hrsg.) (2010) Stadtentwicklung, Zivilgesellschaft und bürgerliches Engagement, S. 141ff.

[2] Vgl. Nutz, M. (1998) Stadtentwicklung in Umbruchsituationen, S. 99.

[3] Vgl. Weidner, S. (2005) Stadtentwicklung unter Schrumpfungsbedingungen: Leitfaden zur Erfassung dieses veränderten Entwicklungsmodus von Stadt und zum Umgang damit in der Stadtentwicklungsplanung, S. 42.

[4] Vgl. Harlander, T., Bodenschatz, H. (2001) Villa und Eigenheim: Suburbaner Städtebau in Deutschland, S. 497.

[5] Vgl. Krummacher, M., Kulbach, R., Waltz, V., Wohlfahrt, N. (2003) Soziale Stadt – Sozialraumentwicklung – Quartiersmanagement: Herausforderungen für Politik, Raumplanung und soziale Arbeit, S. 37ff.

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